Glasfaser FAQ


Glasfaseranschluss

Gilt die Routerfreiheit auch für Glasfaseranschlüsse?

Ja, im Telekommunikationsgesetz ist festgelegt, dass der Anwender entscheidet, welches Endgerät er einsetzt. Das Gesetz schreibt den passiven Netzabschlusspunkt vor. Das passive Netzabschlussgerät ist in diesem Fall die Glasfaserdose für den direkten Anschluss eines Glasfasermodems oder -routers wie den FRITZ!Box Fiber-Modellen oder die FRITZ!Box 5690 Pro. Ein Provider darf demnach nicht vorschreiben, welcher Router oder welches TV-Gerät eingesetzt wird.

Woher bekomme ich die Zugangsdaten für den Glasfaseranschluss?

Sollten für den Anschluss selbst – also das Herstellen der Verbindung zum Glasfasernetz des Betreibers – Zugangsdaten benötigt werden, erhalten Sie diese von Ihrem Netzbetreiber.

Was kann ich tun, wenn der Provider die Zugangsdaten verweigert?

Die Gesetzeslage ist auch für Glasfaseranschlüsse eindeutig. Der Netzbetreiber stellt einen passiven Netzabschluss zur Verfügung: die Glasfaserdose. An diese kann der Endkunde sein Endgerät anschließen (siehe § 45d Telekommunikationsgesetz).

Glasfaseranschlüsse und entsprechende Endgeräte sind noch nicht sehr weit verbreitet. Oft handelt es sich um kleinere Glasfaseranbieter oder Netzbetreiber, die auf die Verwendung eines eigenen Endgerätes noch nicht vorbereitet sind oder die Routerfreiheit so verstehen, dass ein beliebiger Router an dem Modem des Netzbetreibers angeschlossen werden kann. Dies ist natürlich möglich, aber nicht der Sinn der Routerfreiheit. Es geht explizit darum, dass der Provider eine passive Dose stellt und die Kunden dahinter ihre eigene Hardware verwenden können.

Auch wenn es vom Netzbetreiber zunächst nicht vorgesehen ist, kann oft mit ihm zusammen eine Lösung gefunden werden, die FRITZ!Box direkt mit dem Anschluss zu verbinden.

Ein Glasfasermodem (ONU) ist bereits am Anschluss im Einsatz. Kann/muss dieses Modem weiterverwendet werden?

Nein, das Modem ist überflüssig. Sie benötigen nur noch die FRITZ!Box, die die Verbindung zum Netz herstellt. Die Modemfunktion ist in die FRITZ!Box integriert (vergleichbar mit der entsprechenden Funktion bei FRITZ!Box-Modellen für den DSL- oder Kabelanschluss).


FRITZ!Box

Ist alles für GPON und AON im Lieferumfang enthalten oder wird noch ein Zusatz gebraucht?

Im Lieferumfang der FRITZ!Box 5530 Fiber (2000 2960) befinden sich alle Komponenten, die benötigt werden, um das Gerät an einem Glasfaseranschluss in Betrieb nehmen zu können. Dies bedeutet allerdings im Umkehrschluss nicht, dass die FRITZ!Box immer an allen Anschlüssen mit den im Lieferumfang befindlichen Komponten tatsächlich in Betrieb genommen werden kann. Glasfaseranschlüsse sind - insbesondere im Vergleich zu DSL- oder Kabelanschlüssen - sehr heterogen ausgeführt. Es ist also möglich, dass an einigen Glasfaseranschlüssen andere Buchsen oder Kabelkonstellationen verwendet werden und die FRITZ!Box daher nicht direkt mit den im Lieferumfang befindlichen Komponenten verbunden werden kann.

Ich habe ein Projekt, in dem Multimode Fiber eingesetzt wird. Kann ich das mit der FRITZBox machen?

Die FRITZ!Box-Modell verwenden bisher Single Mode Fiber. Multimode Fiber ist etwas anders aufgebaut, braucht etwas andere Kabel und hat etwas grössere Querschnitte zum Übertragen der optischen Information. Der Vorteil ist, dass man einfachere Quellen für Licht verwenden kann (zum Beispiel LED), der Nachteil ist, dass diese Verbindungen eher für kurze Strecken, zum Beispiel für die Verkabelung eines Gebäudes, ausgelegt sind.

Alle FRITZ!Box Fiber-Modelle unterstützen lediglich Singlemode Fiber mit den verfügbaren SFP-Modulen.
Siehe auch: https://avm.de/produkte/fritzbox/fritzbox-5530-fiber/technische-daten/

Kann ich 100-MBit/s-Verbindungen mit der FRITZ!Box 5530, 5590 Fiber verwenden?

Die FRITZ!Box Fiber-Modelle unterstützt auf dem AON-Pfad nur Link-Raten von 1 GBit/s. Es wird kein 100-MBit/s-Link ausgehandelt. Dies bedeutet, dass über eine Glasfaserverbindung gegen eine echte 100-MBit/s-Gegenstelle keine Verbindung ausgehandelt wird: es kommt keine Verbindung zustande. Diese Beschränkung kann auch nicht über Software oder Einstellungen aufgehoben werden.

Es ist natürlich möglich, die FRITZ!Box Fiber an einem Anschluss zu betreiben, bei dem der Link auf 1 Gbit/s ausgehandelt wird, die Datenrate aber im Netz auf weniger als als 1 Gbit/s beschränkt wird (Traffic Shaping).

Kann ich meine FRITZ!Box 5530/5590 Fiber und 5690 Pro auch in einem anderen Land verwenden?

Hier gilt die gleiche Auskunft wie für Deutschland auch: Es sollte ermittelt werden, welche Verbindungstechnologie verwendet wird. Wenn diese Verbindungstechnologie zu denen passt, die die FRITZ!Box Fiber unterstützt (zum Beispiel AON und GPON in der Fachhandelsedition), dann besteht grundsätzlich die Möglichkeit, die FRITZ!Box Fiber einzusetzen. Bei Glasfaser ist es allerdings oft so, dass der Netzbetreiber ausschließlich bestimmte Geräte direkt in das Netz integriert oder dass der Betrieb eines fremden Gerätes mit dem Netzbetreiber abgestimmt werden muss. Es empfiehlt sich daher, den Netzbetreiber zu kontaktieren und zu erfragen, wie die Voraussetzungen für den Betreib eines eigenen Gerätes an der Leitung sind.

Eine direkte Aussage zu "in Land <X> wird immer die Technolgie <Y>  verwendet und daher funktioniert die 5530 Fiber immer" ist leider nicht möglich. Selbst in vergleichsweise kleinen Ländern werden mindestens zwei grundverschiedene Glasfasertechnologien verwendet. Daher sind keine pauschale Aussagen möglich.

Lässt sich die MTU-Datenmenge in der FRITZ!Box anpassen?

Die Maximum Transmission Unit (MTU) beschreibt die maximale Größe der Nutzdaten, die in einem einzelnen Datenpaket übertragen werden können. Am Glasfaseranschluss beträgt die maximale MTU 1500 Byte. Der Internetanbieter kann die MTU durch Einsatz zusätzlicher Protokolle reduzieren.

Die FRITZ!Box bietet keine Möglichkeit, die MTU manuell anzupassen. Dies ist auch nicht erforderlich, da die FRITZ!Box das MSS-Clamping-Verfahren (Maximum Segment Size) unterstützt, über das die Größe der Datenpakete automatisch an die jeweils kleinere MTU der miteinander verbundenen Netzwerke angepasst wird. Somit kommt es zu keinen Performance-Einbußen durch das Fragmentieren oder Verwerfen von Datenpaketen.

Ist jedes Glasfaserkabel zur FRITZ!Box 5530/5590 Fiber kompatibel?

Die der FRITZ!Box Fiber beigelegten SFP-Module verfügen über LC/APC-Buchsen. Das Kabel hat ebenfalls LC/APC-Stecker auf beiden Seiten. Wenn Ihr Glasfaseranschluss über eine andere Buchse verfügt, gibt es entsprechende Adapter oder Kabel mit unterschiedlichen Steckern auf beiden Seiten des Kabels. Das Kabel selbst und dessen Länge spielt eine untergeordnete Rolle. Die Länge des Kabels spielt für eine Installation in einem normalen Haushalt keine Rolle. Die Dämpfung der Kabel ist vergleichsweise gering.

Haben die FRITZ!Box 5530/5590 Fiber und 5690 Pro einen SFP oder einen SFP+ Steckplatz?

SFP ist eine Industriespezifikation für die „Small Form-Factor Pluggable“-Schnittstelle. Ursprünglich für 1 GBit/s plus Overhead entwickelt, wurde sie 2006 auf 10 GBit/s erweitert. Da AVM auch 10-Gbit/s-SFP-Module unterstützt (XGS-PON-Modul), setzen wir auf SFP+.

Die FRITZ!Box 5690 Pro hat eine andere Glasfaserschnittstelle, die etwas weniger flexibel ist und nur die wirklich weit verbreiteten Glasfaserstandards AON und GPON untertützt. Daher funktioniert auch hier kein XGS-PON SFP.

"Modem ID" was ist das? Ist das, dass gleiche wie die "GPON Serial"?

Die FRITZ!Box 5530 und 5590 Fiber haben auf dem Gehäuse eine Modem-ID aufgedruckt. Diese entspricht der GPON-Seriennummer. Die Deutsche Telekom bezeichnet sie als „Modem-ID“. Daher haben wir die Bezeichnung auf der FRITZ!Box angepasst und verwenden „Modem-ID“.

"Modem ID": Wo genau ist die hinterlegt? Im SFP oder der Box? Was passiert, wenn ich den SFP oder die Box wechseln muss/will?

Die „Modem-ID“ (PON-Seriennummer) ist direkt in der FRITZ!Box hinterlegt. In der Praxis bedeutet das, dass der GPON- oder XGS-PON-SFP beliebig gewechselt werden kann, da die Modem-ID unverändert bleibt. Ist ein SFP defekt oder verschmutzt, lässt er sich problemlos austauschen.

Allerdings muss die FRITZ!Box beim Netzbetreiber neu registriert werden, wenn sie ausgetauscht wird, da sie sich dann mit einer anderen Modem-ID meldet.

Bei AON verhält es sich identisch: Falls die WAN-MAC-Adresse beim Netzbetreiber registriert werden muss, gilt stets die MAC-Adresse der Box, da der SFP selbst keine eigene besitzt. Ein Wechsel des SFP hat keine Auswirkungen, während der Austausch der Box – unabhängig davon, ob ein neuer oder der alte SFP verwendet wird – eine neue MAC-Adresse mit sich bringt

Installationskennung: was ist das?

Die „Installationskennung“ ist die Bezeichnung der Deutschen Telekom für „PLOAM“. Dabei handelt es sich um eine Kennung, die dem Kunden zugewiesen wird. Der Kunde trägt diese Kennung in das PON-Endgerät ein.

Beim Verbindungsaufbau meldet sich die FRITZ!Box beim Netz und übermittelt das Kennwort. Dadurch kann der Netzbetreiber das Endgerät einem bestimmten Kunden zuordnen.

Kann ich die FRITZ!Box 5530 Fiber auch mit einem Mediakonverter (Ethernet > Glasfaser) betreiben?

Ja, das ist möglich. Das Szenario sieht folgendermaßen aus:

Router/Modem/vorhandenes Netzwerk → Ethernet → Mediakonverter → Glasfaser → FRITZ!SFP AON → FRITZ!Box 5530 Fiber

Wichtige Hinweise:

  • Im Mediakonverter muss ein AON-Modul mit umgekehrter Sende-/Empfangsfrequenz verwendet werden. Unsere FRITZ!SFP AON nutzt:

    -Senden (TX): 1310 nm
    - Empfangen (RX): 1480–1580 nm
    - Das Modul im Mediakonverter muss entsprechend in entgegengesetzter Richtung arbeiten.

  • Aufgrund der kurzen Verbindungsstrecken sollte ein Dämpfungsglied mit 5 oder 10 dB verwendet werden.
  • Diese Lösung ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll.

Und die FRITZ!Box 5690 Pro?

Die FRITZ!Box 5690 Pro hat eine andere Glasfaserschnittstelle, die etwas weniger flexibel ist und nur die wirklich weit verbreiteten Glasfaserstandards AON und GPON unterstützt. Daher funktioniert auch in dieser Box kein XGS-PON SFP


Adapter, Stecker & Kabel

Welche Adapter gibt es und was unterscheidet sie?

Eigentlich sollte kein Adapter für ein Glasfaserkabel nötig sein. Es ist sinnvoller zu ermitteln, welche Buchse auf der einen Seite und welche Buchse auf der anderen Seite verwendet wird und dann das passende Kabel mit den entsprechenden Steckern zu besorgen. Die Buchsen, die die FRITZ!SFP verwenden, sind in den technischen Details gelistet.

Es gibt eine Ausnahme: wenn auf der Seite des Netzes keine Dose vorhanden ist und ein Kabel direkt herausgeführt wird. Dies kommt nicht häufig vor, wurde aber in der Vergangenheit leider ab und zu mal gemacht, indem das verwendete Kabel fest verspleisst wurde. In der Regel ist es allerdings so, dass es - auch wenn es nicht direkt ersichtlich ist - in der Dose letztendlich doch eine Steckverbindung genutzt wird und das Kabel herausgeführt wird.

Kann also kein Kabel passend für die verwendeten Buchsen erworben werden, kann ein existierendes Kabel verwendet werden. Es gibt in der Regel für alle Varianten Adapter, die es ermöglichen, ein Kabel auf die entsprechende Buchse anzupassen. Oft ist es sogar so, dass keine nenneswerten optischen Verluste gibt.

Gibt es unterschiedliche Adapter für GPON und AON?

Nein. Die Kabel haben nichts mit der Verbindungstechnologie zu tun.

Warum LC/APC - der Standard ist doch eigentlich ein anderer Steckertyp?

In DIN EN 61754-20 wird der Steckverbinder "LC/APC" als "Standard" definiert. Dieser DIN folgen auch andere Netzausrüster und Netzbetreiber, unter anderem die DTAG und die Deutsche Glasfaser. Wir hoffen, dass dieses Kabel/diese Steckverbindung sich als "normal" etabliert und damit für die Kunden einfacher zugänglich wird.

Aus dem Sonepar Magazine "trendKom":
In der DIN EN 50700 werden Singlemode-Lichtwellenleiter mit biegeunempfindlichen Fasern nach EN 60793- 2-50:2013, Kategorie B6_a (entsprechend ITU G657.A2) gefordert. Die Lichtwellenleiter in der Teilnehmerschnittstelle (TS) müssen mit Steckverbindern nach EN 61754-20, LC-APC, abgeschlossen werden. Es wird empfohlen, dass auch an den anderen Verbindungsstellen (APN und PV) das gleiche Steckgesicht wie an der Teilnehmerschnittstelle (TS) verwendet wird.

Falls ein Kabel oder ein Stecker nicht passt, gibt es für jede Kombination zwischen Glasfaserteilnehmeranschlussdose (Gf-TA) und FRITZ!Box passende Kabel mit unterschiedlichen Steckern an jeder Seite oder (oft vergleichsweise viel teurer) entsprechende Adapter.

Was soll ich tun, wenn ich einen XGS-PON Anschluss habe?

Die Glafaseranbeiterlandschaft in Deutschland besteht aus mehreren hundert Netzbetreibern. Die überwiegende Mehrheit davon verwendet entweder AON oder GPON. Es gibt aber tatsächlich auch einige Anbieter, die XGS-PON-Anschlüsse vertreiben - wenn auch in der Regel an Geschäftskunden. Aktuell ist eine FRITZ!Box 5530 Fiber (2000 2960) mit diesem Anschluss nicht kompatibel, weil hier FRITZ!SFP für AON und GPON im Lieferumfang enthalten sind.

Wie lang darf die Glasfaser zwischen dem Hausübergabepunkt (HÜP) und der FRITZ!Box sein?

In der Regel ist die Verbindung zwischen HÜP und der Glasfaserteilnehmeranschlussdose ("Gf-TA") Sache des Netzbetreibers. Die "passive Dose" (Gf-TA) ist der Netzabschluss, dort schliesst der Endkunde die FRITZ!Box an. Auch bei sehr langen Glasfaserkabeln ist die Dämpfung vernachlässigbar. Es sollte also für die Verwendung in den Wohnheinheiten keine Rolle spielen, ob ein 3 m, ein 30 m oder ein 100 m langes Kabel verwendet wird. Grundsätzlich gilt: so wenig Adapter/Unterbrechung des Kabels wie möglich, die Kabel sauber halten und nicht oft an/abziehen, weil dadurch Verschmutzungen auftreten können, die die optische Übertragung dämpfen können.

Kann ich eigene SFP-Module einsetzen?

Es stimmt, dass die Schnittstelle für SFP-Module standardisiert ist – dies betrifft jedoch hauptsächlich die physischen Abmessungen, also den Teil, der in den Schacht passt. Innerhalb des Standards gibt es jedoch unterschiedliche Methoden zur Steuerung des Moduls, etwa zur Aktivierung und Deaktivierung des Lasers (ein wichtiges Sicherheitsmerkmal), zum Auslesen des Moduls oder zur Ermittlung der Leitungsparameter. Daher ist es nicht ohne Weiteres möglich, beliebige SFP-Module zu verwenden, da trotz Standardisierung erhebliche Unterschiede bestehen.

Zudem übernimmt bei der FRITZ!Box die Box selbst die Modulation der Verbindung. In vielen anderen Geräten mit SFP-Schnittstelle wird lediglich eine Gigabit- oder 10G-Verbindung übergeben, während die eigentliche Verbindung direkt im SFP-Modul aufgebaut wird. Bei der FRITZ!Box hingegen fungiert das SFP-Modul lediglich als Transceiver, der elektrische Signale in optische umwandelt.

Kann man das Glasfaserkabel im Gebäude verlängern, z.B. mittels Adapter?

Kabel können auch innerhalb des Hauses verlängert werden. Auf den kurzen Strecken, die in Gebäuden üblich sind, treten bei optischen Kabeln in der Regel keine nennenswerten Dämpfungen auf. Allerdings ist das Verlegen von Glasfaserkabeln deutlich anspruchsvoller als das von Kupferkabeln.

Während sich DSL-Kabel einfach beschaffen, verlegen und verbinden lassen – gilt für Glasfaserkabel genau das Gegenteil. Dies liegt nicht nur an der empfindlicheren Technologie, sondern auch daran, dass Glasfaser noch vergleichsweise selten genutzt wird. Dadurch ist der Markt für entsprechende Lösungen kleiner und oft spezialisierter.


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